Wie CyPress gegen die Wand gefahren wurde - Die Ära Bochdanovits

29.8.07

Die Chronik beginnt im Jahre 2003, dort wurden die letzten beiden richtigen Entscheidungen getroffen (Einstellung OPM1 / Planet Movie), danach leistete man sich nur noch Fehltritte, zielsicher einen nach dem anderen…


2003, Februar:
Die play verliert ihr Gesicht. Keine Spielereien mehr, keine Einzigartigkeit. Man ist keine Alternative mehr zum Einheitsbrei.

2003, März:
Eine DVD für die play. Besser spät als nie, aber: Die GamePro und die PlayZone sind mit ihren DVDs bereits etabliert. Die play-DVD hat weder irgendwelche Neuerungen zu bieten, noch ist sie qualitativ dem bisher gebotenen überlegen.

2003, Mai:
Video Games Aktuell kommt auf den Markt. Das Magazin ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man ein Heft völlig am Leser und am Markt vorbei konzeptionieren kann.

Punkt 1: Wieso nenne ich ein Heft, welches PC und Konsolenspiele testet „Video Games Aktuell“? Wenn ich PC-Spieler ansprechen will, darf ich diese doch nicht mit dem Heftnamen quasi ausschließen.

Punkt 2: Wen spreche ich mit bunter Optik, Gewinnspielen, Schulnoten und letztlich auch dem Taschengeld/Dumpingpreis von einem Euro an? Jugendliche. Wen nicht? Erwachsene. Warum in Gottes Namen sieze ich dann meine junge Leserschaft?

Punkt 3: Wieso sollte ich als Gelegenheitskäufer zu einem Heft greifen, welches aufgrund seiner zweimonatlichen Erscheinungsweise keine Aktualität besitzt? So kann es mir bei Spontankäufen überhaupt nicht zur Beratung beistehen, Mitnahmepreis hin oder her.

Dass ein Heft mit einer Druckauflage von 250.000 Exemplaren, bei einem Preis von nur einem Euro gerade mal über die 100.000er Marke kommt, spricht bände.

2003, Oktober:
Getreu dem Motto „Was beim ersten Versuch scheitert, geht auch beim zweiten Mal schief“ drückt man DVD Aktuell auf den Markt. Copypreis 1,50, Druckauflage 200.000, Frequenz 4x p.a.. Bei Erfolg sollte das Heft monatlich kommen. Mal abgesehen davon, dass man sich vom Hauptheft nur Käufer abzieht, auch wenn man ja mit dem Konzept eine „völlig“ andere Zielgruppe anstrebt: Wer soll mit einem 1/4 jährlichem DVD-Heft etwas anfangen können? Das Fragen sich die Leser bis heute. Aus vierteljährlich wurde 3x p.a. und heute kommt es halbjährlich auf den Markt. Der Umfang liegt noch immer bei 84 Seiten, der Preis wurde um 49Cent auf 1,99 angehoben. Massenmarkt sieht anders aus – hier sind sich Käufer und Anzeigenkunden einig.

2004, Mai:
Vollversionen sind das Allheilmittel. Noch immer kann man mit der Video Games Aktuell keinen Blumentopf gewinnen. Was liegt also näher, dem seit Oktober monatlich erscheinendem Heft, eine CD mit PC-Spiel-Vollversion beizulegen? Gleichzeitig wird der Evt. auf den der Screenfun angepasst. Nebenbei verdoppelt sich der Heftpreis wegen des Datenträgers auf 1,99. Wieder verpennt man es mit der Zukunft zu gehen, die CD (Medium völlig veraltet) enthält neben dem Spiel nichts. Kein einziger redaktioneller Beitrag ist vorhanden. Und der unpassende Name ist noch immer da.

2004, Dezember:
OK, wir sind schon mit Video Games Aktuell für 1€ und DVD Aktuell für € 1,50 auf die Fresse geflogen. Warum nicht noch ein drittes Mal den Versuch wagen? PC PowerPlay geht mit starker Redaktion, DVD-9, Vollversion und 196 Seiten zum Preis von 2,99 an den Start. Eigentlich will man die PC Games überholen und den Spielestern vom Himmel schießen. Die Erstausgabe wandert in etwa 140.000 Mal über die Ladentheken, eine glatte Bauchlandung. Jede weitere Ausgabe wird zum Tritt in die Weichteile, denn es werden von Mal zu mal weniger abgesetzt.

Natürlich ist auch hier wieder das Problem hausgemacht. Die Marktforschung hat das ganze Heftkonzept verwässert (da ist das böse „M“-Wort zum ersten Mal gefallen). Vor sich hat man eine PC GamesStar liegen. Die PC PowerPlay hat mehr oder weniger das Beste aus beiden Heften zusammengeklaut und bietet, mit Ausnahme des Wertungssystems, nichts Neues. GameStar-Leser sind in großer Zahl Abonnenten und deshalb schwerer zu fangen. Und mal ehrlich, wer mit seinem Heft zufrieden ist, wird es nicht wechseln – auch wenn der Mitbewerber 2 € günstiger ist.

2005, Mai:
Alessandro de Bochdanovits wird Geschäftsführer bei CyPress. Bei allem was nun an Entscheidungen getroffen wird, kann man nur noch den Kopf auf den Tisch schlagen. Immer und immer wieder.

2005, Juni:
Die PC PowerPlay hebt den Preis auf 3,60 an. Dafür liegen dem Heft von nun an 2-4 Vollversionen bei. Wie das der Auflage helfen soll, weiß wohl auch niemand, kurze Zeit später geht es auf Talfahrt.

2005, Juli:
Die Video Games Aktuell kostet von nun an 2,90, hat dafür eine DVD beiliegen. Der Titel suggeriert auch weiterhin, dass es sich um ein reines Videospielheft handelt, die DVD ist praktisch hingegen nur für PC-Spieler zu gebrauchen. Den Massenmarkt hat man als Zielgruppe genauso aus den Augen verloren, wie den „Mitnahmepreis“. Das Heft ist weiterhin günstig, aber zum „mal eben so kaufen“ inzwischen zu teuer.

2005, August:
Je jünger die Zielgruppe, desto größer die Auflagenverluste. Was liegt also näher als 20% der redaktionellen Seiten zu streichen, die Textmenge zu halbieren, die Schriftgröße zu erhöhen, die Bilderzahl zu verdoppeln und das Heft mit videospielfremden Inhalten „Entertain Me“, wie billigstem Hip-Hop aufzublasen? Damit will man vor allem jüngere Leser, sowie weibliche Zocker absprechen. Das Heft ist für jeden der bisherigen Käufer (die älter als 13 sind) komplett „unlesbar“ geworden. Man hat mit den Heftrelaunch quasi von heute auf morgen jeden Stammleser auf die Straße gesetzt. Alle Änderungen wurden nach umfangreichen Marktforschungen vorgenommen. Dass OPM2 mit € 6,99 aber viel zu teuer für die Zielgruppe der Kleinkinder ist, scheint niemanden zu interessieren. Genauso wenig, wie dass weibliche Zocker auch gerade zu einem PS2-Heft greifen werden, nur um etwas über Tokio Hotel zu lesen.

2005, September:
PSP – Das offizielle Magazin geht an den Start. 116 Seiten dünn (erscheint 3x jährlich) und 4,99 teuer. Den ohnehin kaum noch vorhandenen Infogehalt des neuen OPM2s reduziert man noch mal um 75%. Die Tests sind unsagbar mies. Man ist zwangsweise auf die Wertungen am Ende angewiesen, weil die Texte keinerlei Infos enthalten, wie gut das Spiel ist. Gleichzeitig heißt es „dein PSP-Magazin-Team“. Auch hier kollidieren Leseransprache und PSP-Käufer wieder völlig miteinander. Ein Achtjähriger kann sich kaum einen 250 € Handheld leisten.

2005, Dezember:
Schnellschüsse bei der PC PowerPlay. Den Thread im Forum nannte ich „Der Unglücksfall 13 – Die neue PC PowerPlay“. Nach dem man nun 12 Ausgaben lang kläglich daran gescheitert war der GameStar Leser abzugreifen, entschied man sich nun die PC Games zu kopieren. Es folgte eine unglaubliche Flut an Bildern und Extrakästen. Alles was man aus dem Fließtext auslagern konnte, wurde ausgelagert. Der „Erfolg“ sprach für sich, die Auflage fiel schneller denn je.

2006 – Neues Jahr, neues Pech. Das Drama um OPM2, play, Games Aktuell und PC PowerPlay geht weiter. Wer dachte, CyPress hätte 2005 schon jeden nur möglichen Bock geschossen, muss noch einmal tief schlucken.

2006, Mai:
Endlich schafft man es das Wort „Video“ aus dem Titel zu streichen – Games Aktuell ist da. Das Heft wird optisch einem Totalrelaunch unterzogen und man wechselt vom Schulnoten zum Prozentsystem. Das erste Mal seit langem wird ein CyPress-Heft durch einen Relaunch nicht schlechter. Aber eine Erfolgsmeldung würde die Bilanz des neuen Geschäftsführers nicht passen und so hat auch diese Geschichte ihren Haken.

Das Heft spricht von der Aufmachung her nun ganz klar Erwachsene an, hat aber die jüngste Leserschaft aller CyPress-Magazine. Was die Auflage davon hält, muss nicht noch mal erwähnt werden.

2006, Juli:
Das Redesign der PC PowerPlay war ein totaler Reinfall. Also wollte man nun beweisen, dass man noch mehr danebengreifen kann. „Mehr Spiel, mehr Service, mehr Spaß“. Zwar trennte man sich endlich vom blauen Logohintergrund, machte ansonsten aber alles falsch, was man nur falsch machen konnte. Ursprünglich wollte man mit der PC PowerPlay ältere Leser ansprechen, sowie den anspruchsvollen Zocker. Nun wollte man neben diesen auch noch die blutigen Einsteiger haben. Das man so eine Zielgruppenbandbreite in einem Heft nicht vereinen kann, ist eigentlich jedem Menschen klar. U.a. führte man Lächerlichkeiten, wie die Steuerungserklärung mit einer Maus ein (als wenn auf dem Faltzettel des Originalspiels das nicht draufstehen würde). Nun wiederholte sich das selbe Spielchen, wie beim OPM2 bereits ein Jahr zuvor. Keiner der bisherigen Leser kann mit dem neuen Konzept etwas anfangen und genauso entwickelt sich auch die Auflage.

2006, August Part 1:
opm-net.de, dvdvision.de, gamesaktuell.de, pcpowerplay.de und playplaystation.com werden eingestampft. Alle Webauftritte sind zwar reichlich angestaubt und benötigen dringends massive Überarbeitungen. Aber die fünf Marken sind etabliert und besitzen einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Man nehme etwas Dynamite, eine Priese CyPress und etwas grüne radioaktive Masse. Einmal gut durchschütteln, damit auch alles kaputt geht – Fertig ist Cynamite.

Dass das Kunstwort mit dem Verlagsnahmen spielt, dürfte ein paar „Freaks“ auffallen, aber mal ehrlich: Wen der normalen Leser interessiert es, aus welchem Verlag sein Heft stammt, solange der Inhalt stimmt?

Das Portal ist die reinste Katastrophe – von vorne bis hinten. Eigentlich sollte es schon viel früher kommen, die Arbeiten daran verzögerten sich aber immer weiter. Nur eines stand fest: Es MUSS vor der Games Convention online gehen, um jeden Preis.

Und genau das war zu spüren. Bugs an jeder Ecke. Ein schlecht eingestelltes Forum, massive Serverprobleme, viele Funktionen noch nicht integriert, Inhalte unvollständig. Von Übersicht und Bedienkomfort keine Spur. Viele Dinge hätten sich beheben lassen, wäre mehr Zeit gewesen. Es kann doch irgendwo nicht angehen, seine Mods zwei Tage vor dem Launch auf Fehlersuche zu schicken.

Die konservativen Herren des DVD-Visions-Forum (30 Jahre aufwärts) kann man nicht mit der opm-net-Kiddietruppe (12 Jahre) zusammentun, das führt zu Konflikten. Auf seine Moderatoren will man nicht hören, auch wenn diese teilweise schon jahrelange Erfahrung haben. Die Quittung bekommt er recht bald. Die alten Communitys sind zerstört, ein Großteil der User für immer verloren. Aus 2.000 Postings am Tag werden 1.000 und irgendwann fällt selbst die Marke von 600 Beiträgen am Tag. Das wesentlich kleinere PC PowerPlay-Forum hatte nicht weniger Postings im Schnitt. Aber nicht nur beim Forum lagen Wunschdenken und Realität so dicht beieinander, wie Nord- und Südpol. Für 3,99 im Monat gibt es Zugriff auf Cynamite Gold. Dabei handelt es sich um ein mit GameStar Premium vergleichbares Angebot. Im Jahresabo-Vergleich doppelt so teuer, dafür aber mit Zugriff auf ein winzigkleines Demo- und Videoarchiv. Das PDF-Archiv kam erst viele Monate später. Es zeichnete sich dadurch aus, dass man kein Heft in einem Rutsch runterladen konnte (geht inzwischen bei einigen Heften), dafür aber jeden Artikel einzeln als unkomprimiertes PDF. Gleiches galt auch für die Videos. Die waren in den Anfangstagen absolut nichtssagend, dafür aber gerne mal 100MB groß.

Von den ganzen Technischen und inhaltlichen Mängeln mal abgesehen, sah es auch personell extrem schlecht aus. Die Onlineredaktion wollte man sich aus Kostengründen sparen. Dass man an vielem, aber nicht an allem sparen kann, dämmerte irgendwann. Ändert aber nichts am der Tatsache, dass Simon Fistrich, Gunter Hruby und Co. auch weiterhin ihre Hefte machen müssen.

2006, August Part 2:
Nach dem schon alle Dumpingpreishefte nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten, geht man noch einen Schritt weiter. Neben dem Onlineportal Cynamite.de startet man auch Cynamite als gedrucktes Heft. Die Auflage soll bei 250.000 liegen, bis heute ist aus der angestrebten IVW-Prüfung nichts geworden. Das Heft hat 52 Seiten, erscheint monatlich und kostet nichts. Es soll in Lokals, Szenetreffs, bei NewYorker usw. ausliegen. In freier Wildbahn habe ich es allerdings noch nie gesehen. Die Ausgaben, die ich besitze, habe ich mir allesamt vom Verlag zuschicken lassen. Inhaltlich bekommt man Wischi-Waschi-Texte geboten. Neben dem Cover kann man als Anzeigenkunde auch Artikel kaufen.

2006, Oktober:
Dirk Gemeinhardt wechselt in die Chefredaktion des Cynamite-Heftes, seine Position bei der play übernimmt OPM2-Chef Christian Blendl. Von nun an werden offizielles und unabhängiges PlayStation-Magazin von den selben Personen geführt. Tut aber nicht viel zur Sache. Bereits seit Monaten erscheinen oft wortgleiche Artikel in beiden Hefte, nun ist aber jegliche Trennung aufgehoben. Die play-Texte sind allerdings geringfügig länger. Unfreiwilliges Schmunzeln tritt dabei auf, wenn ein Spiel in OPM2 und play eine unterschiedliche Wertung bekommt, der Text und der testende Redakteur identisch sind.

2007 – Das Jahr der Entscheidung?!

2007, Februar:
Die PC PowerPlay trennt sich von ihren Vollversionen. Sie rechnen sich nicht mehr (sofern sie das je taten). Der Preis sinkt wieder auf 2,99, der Heftumfang auf 148 Seiten.

2007, März:
Eine Ära geht zu Ende. play THE PLAYSTATION wurde so abgewirtschaftet, dass nun nach fast 10 Jahren und 119 Ausgaben Schluss ist. Auch OPM2 streicht nach 80 Ausgaben mit Heft 04/2007 die Segel. Beide Zeitschriften sind unrentabel geworden. Man hat es versäumt mit der Zukunft zu gehen und hat sich falsch positioniert.

2007, April:
Das „PS3-play-Magazin“ hat seinen Arbeitstitel verlassen und nennt sich play³. Wie üblich, bricht man auch hier wieder mit der bisherigen Käuferschicht. Und obwohl es in die Richtung „ältere Leser ansprechen“ gehen soll, schafft man es wieder an der Zielgruppe vorbeizuschießen. Letztlich werden wohl die Verkaufszahlen von OPM2 kompensiert, die der play sind aber weg.

Die PCPowerPlay tritt aus der IVW aus. Dank Verlagsangaben liegt man angeblich ganz knapp vor der „PC Action“.

2007, Mai:
„Alles neu, macht der Mai“. Langsam dürfte ich so jede der Standardphrasen aufgebraucht haben, lässt sich aber nicht vermeiden ;). Mal wieder ist es Zeit für ein neues PC PowerPlay Layout. Die desaströse Serviceoffensive des letzten Konzepten wird schnell wieder in die Wüste geschickt, doch es gilt das ungeschriebene Gesetz: „Lasse niemals Beständigkeit aufkommen und wechsle das Layout spätestens nach 12 Ausgaben.“

Im Prinzip ist wieder mehr Text auf den Seiten möglich, allerdings ist weniger davon im Heft zu finden. Dafür ist die Redaktion bereits zu stark geschrumpft und Florian Stangl/Simon Fistrich müssen neben dem Heft ja auch noch Cynamite.de machen.

2007, Juni:
Keine Vollversionen mehr bei der Games Aktuell. Auch wenn hier sicherlich der Verzicht eher aus Geldmangel als aus Vernunft geschieht, die Auflage fällt weiter.

Und als hätte man aus den Reinfällen der Vergangenheit nicht schon genug Schaden erlitten, startet man das nächste Geldgrab: Cynamite Campus.
Druck: 200.000
Preis: Kostenlos
Vertrieb: An Unis und Hochschulen

2007, Juli:
Bei den IVW-Zahlen präsentiert sich ein neuer Drückeberger, die Games Aktuell tritt aus.

2007, August Part 1:
Die gesamte Auflage der PC PowerPlay muss eingestampft werden. Auf der DVD hat sich ein Trailer eingeschlichen, in dessen nichtdeutscher Fassung eine Hakenkreuzflagge gehisst wird.

Bei Wikipedia tauchen derweil am morgen des Bekanntwerden Gerüchte auf, dass ein Kopf in der Chefetage des Heftes gerollt ist.

Der finanzielle Schaden muss immens sein und den nur noch 50.000 verkauften Heften, dürfte dieser Zwischenfall sicherlich auch nicht geholfen haben.

2007, August Part 2:
Computec gibt bekannt bei Games Aktuell und play³ übernehmen zu wollen.

Der Anzeigenmarkt liegt man Boden und noch ein Stückchen darunter liegen die Auflagen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der PC PowerPlay in Kürze der Geldhahn zugedreht wird. Von Anfang an ein Investiotionsobjekt und heute eigentlich nicht mehr, als ein kaum noch zu rettender Sanierungsfall. Den Mut das Ruder herumzureißen hatte bislang niemand und wird wohl auch niemand mehr haben. Auch sonst sieht es beim Verlag düster aus, eine Cashcow hat er jedenfalls nicht mehr im Stall. Die von mir recht geschätzte DVD-Vision hat es wegen ihrer Kontinuität nicht in diesen Blogeintrag geschafft, aber fährt seit langem auch nur noch Zahlen ein, die der fun generation vor Jahren das Genick brachen.

2007, August Part 3:
Die neue PC PowerPlay kommt am 29.08.07 in den Handel. Martin Deppe ist weg (und mit ihm auch leider ein gutes Stück Textqualität), David Bergmann ist nur noch in einem Budgettest vertreten. Um dem Jugendschutz eine Freunde zu machen, lässt man einen 15jährigen den Shooter Stalker testen. Gelungener Einstieg für den neuen V.i.s.d.P..

P.S.
Ich hoffe, ihr könnt euch vorstellen, wie sehr mich diese Entwicklung schmerzt -- trotz oder gerade wegen dieses Textes. Denn mit CyPress hat meine Leidenschaft zu Videospielheften im Mai 1999 angefangen.

Tieftraurig über die Entwicklung, 
Euer Magaziniac.

PC PowerPlay - Dinge die nicht ins Heft sollten, Part II

26.8.07

Nach dem im letztem Monat bereits der Trailer mit dem Hakenkreuz auf der DVD landete, hat man im September-Heft schon wieder einen dicken Bock geschossen.

Diesmal befindet sich ein zweiseitiger Lesertest zu Stalker im Heft. An sich nichts Schlimmes und ich will mich auch gar nicht über die inhaltliche Qualität aufregen. ABER: Das Spiel hat in Deutschland keine jugendfreigabe, sprich der Titel ist ab 18. Nun werft doch mal einen Blick in das Profil des Testers. Man war auch gleich so gut das Alter mit abzudrucken. Der liebe Junge ist 15.

Leute, was soll der Scheiß? Irgendwo passt es nicht, wenn euer inzwischen Ex-Chefredakteur im Landtag zum Thema Jugendschutz diskutieren darf -- ihr gleichzeitig aber eure Vorbildfunktion mit Füßen tretet.

Ein Nachschlag zur September-Ausgabe folgt in den kommenden Tagen.

CyPress Verlag am Ende?!

22.8.07

Die Computec Media AG beabsichtigt, von der Cypress GmbH die Titel Games aktuell und Play 3 sowie verschiedene weitere Assets zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu übernehmen. Hierzu haben die Parteien einen Vertrag vereinbart, der unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Kartellamt steht.


Die Eilmeldung ist es dann mal Wert meinen "Urlaub" zu unterbrechen. Mal sehen, ob ich euch dennoch Ende August mit der Drama-History bei CyPress beglücken kann...

Quelle